Mauerwerkssanierung

Bei Mauerwerkskonstruktionen führen unsachgemäße oder nicht vorhandene Außenabdichtungen, zum Beispiel mit Bitumen, irgendwann zwangsläufig zu Feuchteschäden im Innenraum. Die werden in verschiedenen Formen sichtbar, so bilden sich Ränder, schwarze Flecken, Verfärbungen des Wandputzes, der Wandfarbe sowie der Tapeten.

Die Sanierungsmöglichkeiten ergeben sich aus den Vorgaben. Verlangt beispielsweise der Bauherr, dass die Sichtflächen optisch nicht verändert werden, kommt eine Injektion als Instandsetzungsmaßnahme in Frage.

Man unterscheidet zwischen:

  • Flächenabdichtung im Bauteil
  • Schleierabdichtung im Baugrund
  • Einbau einer Horizontalsperre

Flächenabdichtung im Bauteil

Um ein Bauteil, beispielsweise eine Wand, die komplett feucht oder gar nass ist, in der ganzen Fläche abzudichten, wird sie als ganzheitliche Abdichtungsebene ausgebildet. Der Injektionsstoff wird im Baustoffgefüge so eingebracht, dass eine durchgehende Abdichtungsebene entsteht. Anders ausgedrückt: Die komplette Wand wird trockengelegt.

Das Einbringen des Injektionsstoffes passiert dabei über Rasterbohrungen. Diese Bohrungen werden entsprechend der Beschaffenheit des Baustoffes und dem vorhandenen Porengefüge angeordnet. Das Instandsetzungskonzept gibt vor, wie das Bohrlochraster gestaltet wird und bis zu welcher Tiefe die Bohrungen reichen.

Mauerwerkssanierung
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Schleierabdichtung im Baugrund

Schleierabdichtung werden außerhalb des eigentlichen Bauteils, in der Regel im Bodengrund vor einer Wand, eingebracht. Dazu wird ein Niederdruckverfahren (< 10 bar) genutzt. Der umgebende Baugrund wird als Stützgerüst verwendet.

Die erforderlichen Bohrlöcher werden rastermäßig angeordnet, und zwar so, dass sie in Abhängigkeit des umgebenden Baugrundes das Bauteil durchstoßen. Auch in diesem Fall gibt das Instandsetzungskonzept den Rasterabstand vor.

Einbau einer chemischen Horizontalsperre gegen Kapillarfeuchte

Um eine Mauer nachträglich gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu schützen, lässt sich eine horizontale Kapillarsperre einbauen. Hier bieten sich zwei chemische Injektionsverfahren an. Je nach Grad der Durchfeuchtung kann man zwischen einer drucklosen und einer Druck-Injektion wählen.

Gemeinsame Voraussetzung für die Anwendung beider Verfahren ist, dass die Mauer homogen ausgebildet ist. Ist sie das nicht, wird keine durchgehende Sperrschicht erzeugt. Dann muss vorab injiziert werden.

Horizontalsperren werden in Sockelhöhe über dem Terrain oder bei Innen- und Außenwänden im Keller oberhalb der Stau- beziehungsweise Druckwasserlinien eingebaut.

Um das angestrebte Ziel zu erreichen, bietet der Markt eine Vielzahl von Injektionsstoffen an. Je nach Beschaffenheit des Baukörpers und des vorhandenen Schadens wird das passende Mittel ausgewählt. Zur Verfügung stehen beispielsweise diverse Kunststoffe wie Thermoplaste, Elastomere, oder Diromere. Aber auch Epoxidharze, Polyurethane, Polymethylmethacrylate und ungesättigte Polyester kommen zum Einsatz. Darüber hinaus gibt es mineralische Injektionsstoffe, dazu zählen Zementleime, Zementsuspensionen sowie Injektionsmörtel.

Als Injektionsmittel für Horizontalsperren werden ein- oder mehrkomponentige Injektionsmittel verwendet, wie zum Beispiel

  • Acrylate
  • Polyurethane
  • Epoxidharze
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